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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.

Balance der Welt

Ich klag’ und klage: Harte Welt!
Doch fühl’ ich, wie’s mich auch umstellt,
Wie mir hier alles Harte Welt,
So bin ich allem Harte Welt!

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Ja Schuld ist das gewaltige Wort.

Es dreht die alten Globen fort.
Und eh’ noch unsre Zeit beginnt,
Werden wir schuldig, daß wir sind!

Daß mich, o Freund, dein Mordstoß traf,

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Zerbrach ich meiner Mutter Schlaf,

Fluchte der Vater seinem Sohn.
Du Welt–Gesandter bringst den Lohn.

Gott, ich erkenn’ dich Zug um Zug!
Und dich, Gesetz, in deinem Lauf!

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Es bricht hier keine Wunde auf,

Die ich mir nicht in andern schlug.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)