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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.

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Da unten steht mein Held,

Hat er mich auch zerschellt,
Hab ich für ihn mein Dumpfes ausgeblutet,
Bin ich nun doppelt sein,
Fühlt er, wie morgenrein

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Ein Freudedröhnen herrlich uns durchtutet.

Sein trübgewordenes Bild,
Wie es nach oben schwillt,
Erfüllt von dieses Seelchens Fernen-Güte...
Als ich noch irdisch war,

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So schmerzlich Liebe war,

Jetzt weiß ich wunderbar,
Daß ich durch mächtig dünnstes Dasein, Kind, dich hüte!

Der Fremde

War ich verrückt?
Was hab ich getan?

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Einen windigen Hund,

Brachte ich um.
Doch ist mir unendlich zum Lachen!

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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/111&oldid=- (Version vom 5.7.2016)