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Erregung« gerate, gewinne ein solcher Gedanke über einen Mann keine Gewalt, er stehe »außer und über einem solchen Erlebnis!« Wirklich?! Die Welt wird einfach auf den Kopf gestellt. In Wahrheit bedarf es gar nicht erst einer deutlichen Vorstellung jener Vereinigung, um bei M Erregung hervorzurufen, bekanntlich genügt dazu schon das Rauschen eines seidenen Kleides.

»Als der Mann sexuell ward, da schuf er das Weib.« Aus diesem tiefen Grunde ist »das Weib die Schuld des Mannes«; die Kuppelei sei da, »weil alle Schuld von selbst sich zu vermehren trachtet«. Überall sieht er Zweck und Absicht, Schuld und Grund: überall ein »damit«, nirgends ein »daher« – außer ein solches, hinter dem wieder eine »Bestimmung« steht. Alle seine Argumentationen bezeichnet er kurz und bündig als »unwiderleglich«, alle Gegenmeinung als »völlig unannehmbar«, jeden, der widerspricht, als »frechen Schwätzer«. Basta!

Wohin eine krankhafte Sucht, Willen und Zweck hinter alle Erscheinungen zu verpflanzen, führen kann, möge ein Satz wie der folgende illustrieren: »Wir erschrecken vor dem Gedanken an den Tod, wehren uns gegen ihn, klammern uns an das irdische Dasein und beweisen dadurch (!), daß wir geboren zu werden wünschten als wir geboren wurden, indem wir noch immer in dieser Welt geboren zu werden verlangen.« (!!!) Ein spekulatives Zurückgreifen, das mit den abenteuerlich phantastischen Schlüssen mittelalterlicher Scholastik viel Ähnlichkeit besitzt, tiefe Verstricktheit in buddhistische Vorstellungen und die vollständige Umneblung eines ursprünglich kritischen Geistes durch religiös-mystischen Wahn, erhellt aus solchen Aussprüchen. Gewisse Experimente der Wissenschaft, z. B. die Geschlechtsbildung, erklären zu wollen, bezeichnet er, aus derselben mystisch-theosophischen Befangenheit, als »ein unkeusches Anpacken mysteriöser Vorgänge«. Ein kurioser Standpunkt in der

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Grete Meisel-Heß: Weiberhaß und Weiberverachtung. Die Wage, Wien 1904, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Weiberhass_und_Weiberverachtung.djvu/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)