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Der große Zwist Basels mit Oesterreich war nicht nur bis auf weiteres beigelegt, sondern durch einen Frieden beseitigt worden, den beide Parteien bewußt so gestalteten, daß er Dauer verhieß; und als dann im August 1450 Herzog Albrecht feierlichen Besuch in Basel machte, von der Stadt freudig und ehrenvoll empfangen, war dies denkwürdige Ereignis in der Tat ein Zeichen, daß es mit dem alten Zustande vorbei sei. Aber auch sonst bezeichnet Manches die Grenzscheide. Nicht nur hier. Rom begrüßte mit Jubel die Abdankung des Papstes Felix und den Schluß des Schisma. Auf dem Brühl zu Einsiedeln erneuerten Zürich und die Eidgenossen die alten Bünde. So stehen auch in Basel an dieser Wende der Zeiten die Häupterwahl des Sommers 1449, die der Stadt zwei völlig neue Herren gab, und in den ersten Tagen des Jahres 1451 der Tod des Bischofs, mit dem ein Hauptvertreter der letzten Zeit dahinging. Der Charakter der Epoche, die so mit allem Alten aufräumte, ein neues Leben beginnen ließ, ist bis zum Aeußerlichsten zu erkennen, bis zur baulichen Wiederherstellung des in diesen Jahrzehnten so viel gebrauchten Gesellschaftshauses zur Mücke; die Stubenherren verdangen die Arbeit dem Zimmermeister Hans von Thann, und die Stadt spendete an die Kosten einen Beitrag.

Jetzt fand Basel auch wieder seine Freiheit der Bewegung, um an auswärtigen Dingen teilzunehmen. 1450 finden wir seine Boten auf dem großen Tage zu Heidelberg, der den Krieg des Markgrafen Albrecht von Brandenburg mit Nürnberg beilegen sollte.

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 605. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/624&oldid=- (Version vom 1.8.2018)