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die Freiheit von der Reichssteuer galt. Der König und seine Räte freilich nahmen noch 1385, bei den Verhandlungen über die Judenschuldentilgung, Anstand, Basel diesen besondern Titel zu geben; aber 1387, als es sich für Wenzel darum handelte, die Städte zu gewinnen, räumte er Basel und Regensburg ohne weiteres den Titel und den Vorrang ein. Damals, am Tage zu Nürnberg im März 1387, war Peter von Laufen der Gesandte Basels; gleich den andern Städten erhielt da auch diese vom König die Bestätigung ihrer Freiheiten.

Aber wir dürfen nicht verkennen, daß Basel räumlich vom Bunde ganz abgelegen und auch seinem Wesen nach von der Art jener Städte vielfach verschieden war. Von einem intensiven Zusammenhang konnte daher keine Rede sein. Der Bund erfüllte oder bestimmte das öffentliche Leben Basels keineswegs. Nur die Ausgaben für die Beschickung der Bundestage und, noch sichtbarer, die zahlreichen Namen der im Dienste Basels stehenden Söldner und die Soldkosten, weisen auf diese Verbindung und zumal auf eine Teilnahme Basels an dem Krieg der Städte mit Baiern und mit Graf Eberhard. Als solche Basler Söldner für den Dienst in Schwabenland werden genannt Erhard Klen aus Freiburg, Walther Swondorfer aus Konstanz, Schwarzhans von Straßburg, Ulrich Sebistorf von Bamberg usw., als Söldnerhauptmann Herr Ulrich von Schwarzenberg.

Der Egerer Landfriede vom 5. Mai 1389 und das gleichzeitig von König Wenzel an die Reichsstädte erlassene Gebot der Aufhebung ihrer Bündnisse machten dem schwäbischen Städtebund ein Ende. Die Städte wurden einem umfassenden, aus Gliedern der verschiedenen Reichsstände zusammengesetzten Landfriedensbündnisse eingefügt, das dann für die einzelnen Gegenden separat gestaltet wurde. So trat für Basel am 21. Dezember 1389 der große Landfriede in Wirksamkeit, an dem der Bischof von Straßburg, der Reichslandvogt und die Reichsstädte im Elsaß, die Städte Straßburg und Basel teilnahmen.

Endlich ist noch zu reden vom Verhältnis der Stadt zum Bischof in diesen Jahren.

Die Schlacht von Sempach hatte auch für das Basler Schisma Bedeutung. Mit Herzog Leopold ging der starke Führer des Clementismus unter, und da der Vormund seiner Söhne, Herzog Albrecht, sich zu Urban bekannte, so war es in den Vorlanden um die Obedienz des Avignoneser Papstes geschehen. Am 12. Oktober 1387 nahm Herzog Albrecht den Imer von Ramstein unter seinen Schutz und gebot der in den österreichischen Gebieten des Bistums seßhaften Pfaffheit, ihm gehorsam zu

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/334&oldid=- (Version vom 1.8.2018)