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Walther Kabel: Von Leuten, die im Gefängnis reich geworden sind. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 9, S. 233–236

Von Leuten, die im Gefängnis reich geworden sind. – Im Jahre 1896 wurde ein Hausierer namens Hektor Rollins von einem New Yorker Gerichtshof wegen eines Raubanfalls zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt. Rollins verbüßte diese Strafe in Sing-Sing, dem berühmten, am Hudson gelegenen Gefängnisse, führte sich vorzüglich und wurde schon nach einjährigem Aufenthalt zum Faktor ernannt, ein Posten, der den Gefangenen verschiedene Arbeiten auferlegt, ihnen zugleich aber auch bedeutend mehr Bewegungsfreiheit gestattet. Der frühere Straßenräuber wurde mit dem Instandhalten der Magazinräume betraut, besonders auch damit, auf die wegen der Nähe des Flusses scharenweise auftretenden Ratten Jagd zu machen, die längst schlau genug geworden waren, allen gifthaltigen Vertilgungsmitteln und mit wohlschmeckenden Ködern besteckten Fallen aus dem Wege zu gehen. Rollins gab sich alle Mühe, die Zahl der gefräßigen Tiere zu verringern. Aber alles war vergeblich. Nächtelang sann er darüber nach, wie er die Reihen der langschwänzigen Gesellen dezimieren könnte. Er begann schließlich mit dem Bau von neuartigen

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Walther Kabel: Von Leuten, die im Gefängnis reich geworden sind. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 9, S. 233–236. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1911, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Leuten,_die_im_Gef%C3%A4ngnis_reich_geworden_sind.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)