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Auch dorthin ist die Ansicht der bis zum Pastorate fortreichenden Klüfte und Berge malerisch schön. Der Schloßberg selbst, den nur noch von einer Seite die alten Mauern umziehen, ist zum Theil mit Gebüsch bedeckt, und am Ende seines Abhanges mit mehreren Wirthschaftsgebäuden bebaut, über deren Schornsteine man auf der Höhe, wie über kleine Rauchfänge hinüberschaut. Zwischen solchen Höhen, wie sie dies Bergschloß umringen, die zwar nicht hoch genug sind, um Wolken zu tragen, doch an deren Stelle Ähren und Zweige wiegen, gewinnt der Genuß jeder ländlichen Freude ein gefälligeres Ansehen; – hier trägt der Wiederhall jeden Laut des Entzückens von allen Seiten zurück, – keine Klippe und kein Felsen hindert den Gang des Wanderers, allenthalben trägt ihn sein Fuß hin, wo die Aussicht in die schöne Natur dem Auge den Genuß vertraut, welchen sie dem Herzen gewährt. Schade! daß hier gar nichts geschehen ist, nicht um die Gegend durch Kunst zu schmücken, – des Schmuckes bedarf sie nicht – sondern nur ihre

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/55&oldid=- (Version vom 13.12.2020)