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wie jenes prächtige Thal ohnweit Dresden, und ich habe dort nicht mehr als hier empfunden, wie groß und schön die Natur ist. Auf dem Wege von Brinckenhoff nach Ambothen wechselt die Ansicht fast mit jedem Schritte. Berg auf und Berg nieder fährt man, und abwechselnd ist der schöne Brinckenhöffsche See mit den auf seinen in Terrassen abhängigen hohen Ufern, erbauten Hofesgebäuden sichtbar. Bald sind es mit Wald bewachsene tiefe Klüfte und bald furchtbare Höhen, die man erblickt. Endlich sieht man schon in der Ferne das in der vaterländischen Geschichte bekannte Schloß Ambothen, das noch zum Theil von seinen alten Ringmauern umgeben, auf der Scheitel eines ziemlich hohen kegelförmigen Berges liegt. Auch hier verliert sich mehreremale diese Aussicht, und tritt wieder hervor, weil der Weg Berg auf Berg nieder wechselt. Wenn man hier am Abhange der Berge den Blick rechts wendet, so glaubt man zuweilen wie aus einer tiefen Grube einen Rauch aufsteigen zu sehen, und der hier Unbekannte dürfte die Entdeckung eines

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/45&oldid=- (Version vom 13.12.2020)