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man die graue Mauer der alten BurgDoblen, deren Ruinen schon in der Aussicht einen interessanten Anblick gewähren.




Doblen, der Flecken und die Ruinen der alten Burg.

Der jetzige Flecken Doblen, welcher 28 Werst von Mitau am Berse-Fluß, auf einer ziemlichen Anhöhe liegt, hat nur 15 Häuser, alle von Holz erbaut. In der Mitte steht die steinerne Kirchspielskirche, deren Thurm, mit seinen nach oben zu sich immer mehr verjüngenden Absätzen, fast einem senkrecht stehenden ausgezogenen Perspektive gleicht, und so in seiner Qualität als Kirchenthurm für ein Symbol der Aussicht in die Ewigkeit gelten kann. Hier war ehemals der Sitz eines Komthurs in der 1263 vom Herrmeister Burchard von Hornhusen erbauten Feste. Unter allen alten Burgen Kurlands, die ich kenne, Goldingen, Amboten und Allschwangen etwa ausgenommen, hat Doblen, von der Wasserseite her, die romantischste Lage. Wenn man aus dem ersten Hause im Flecken,


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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/391&oldid=- (Version vom 12.12.2020)