Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/39

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hier läßt man mir die Schwärmereyen,
Des stillen Hügels mich zu freuen,
Und daß mich eigne Erde deckt,
Und daß, entflohn des Lebens Schmerzen,
Ich gern verwesen will am Herzen,
Aus dem einst Liebe mich geweckt. –

Aus Alschhoff führe ich den Leser zurück den Weg nach Wormsahten, um ihm hier noch eine bemerkenswerthe Stelle zu zeigen, die mit ihrem lettischen Namen Suddrabe-Kaln (Silberberg) heißt. Dieser Berg ist ein kleiner Hügel in einem von hohen Ufern umgebenen Thale, das ein ansehnlicher Bach, die Letisch genannt, durchschneidet. Die durch noch vorhandene Documente, so wie durch den Augenschein des Locals begründete Sage erzählt, daß vor mehr als 100 Jahren einer der Besitzer von Wormsahten hier ein Silberbergwerk angelegt, einige Güter, die er außerdem besessen, verkauft habe, um die Anlage zu vollenden, daß er aber, als er kaum angefangen, einigen Vortheil zu ziehen, gestorben sey, und die Vormünder seiner hinterlassenen Erben das begonnene Werk liegen lassen, weil sie das Vermögen ihrer Pupillen nicht

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/39&oldid=- (Version vom 13.12.2020)