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versicherte, auf der Stelle des Klosters gefunden worden, wo in frühern Zeiten eine Festung stand. Der Episkopos begleitete uns bis zur Grenze seiner Diözese – fünfzig Schritte.

Der Himmel machte eine drohende Miene, doch beim Sternenschein erreichten wir Wan wieder. Im letzten Augenblick wurden wir von einem schrecklichen Hagelwetter überfallen, das die ganze Nacht anhielt. Auffallend ist, daß es schon so spät im Jahre war, nämlich am 7. November.

16. November.

Ausflug nach Surp-Kirikor (hl. Gregorius).[1]

Kloster Surp-Kirikor auf dem Berge Warak.

Der Warak bildet gleichsam zwei ungeheuere Wellen, die durch einen Sattel mit einander verbunden sind. Von Wan aus bemerkt man nur die erste Masse, die erste Welle; sie verdeckt die zweite. Das Kloster von Surp-Kirikor liegt in der Ausbuchtung zwischen den zwei Massivs des Warak dem Kloster der sieben Furchen diametral gegenüber in einer von wilden Felsen eingeschlossenen Schlucht. Der einzige Priester, der daselbst den Kirchendienst versah, war vor einigen Tagen gestorben, und sein Sohn hatte ohne weitere Umstände den Kirchenschlüssel nach Wan getragen; es war uns also unmöglich, in die Kirche zu gelangen und die Keilinschrift, die sich dort finden soll, zu kopieren. Unverrichteter Sache kehrten wir bei einer starken Kälte nach Wan zurück, hatten somit einen ganzen Nachmittag nutzlos geopfert.

17. November.


Ausflug nach Artamied.

Um dieses inmitten großer Gärten noch malerischer als Wan gelegene Dorf zu erreichen, bedarf es einer Reise von ungefähr drei Stunden. Ein Felsen beherrscht

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Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/209&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Deyrolle giebt ihm auch den Namen Kopans-Kala. Tour du Monde XXXI 388.