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Dr. Reynolds war auf einen Felsen in der Umgegend von Artarmied gestiegen (nahe bei der Mündung des Coschab); ein gewisses Schillern nahe an der Oberfläche des Wassers, das er sah, glaubte er auf die Anwesenheit einer Menge von Fischen zurückführen zu müssen. An den Ufern des Sees finden sich zahlreiche Scharen von Möwen; da der See keine Muscheltiere enthält,[1] muß es doch an seiner Oberfläche zu jeder Jahreszeit Fische geben, wenn diese Tiere ihre Nahrung finden sollen.

Man behauptet, daß die bei Akhlat an der entgegengesetzten Seite des Sees gefangenen Fische einer anderen Art angehören; doch konnten wir uns nicht davon überzeugen.

Fisch aus dem Wansee.

So lange es mit der Schiffahrt auf dem See nicht besser bestellt ist, wird es auch schwer fallen, diese Angelegenheit aufzuklären. Augenblicklich ist von einer eigentlichen Schiffahrt auf dem See nicht zu reden.

Wenn man Tavernier Glauben schenken kann, war sie früher bedeutender.

Der Stapelplatz oder Hafen von Wan findet sich bei dem Dörfchen Avantz – türkisch: Iskele-Koi. Der Hafen ist durch einen Damm von natürlichen Felsen geschützt, bietet aber nur einen erbärmlichen Schutz ohne tiefes Wasser;[2] indes genügt er für die paar armseligen Barken, die daselbst anlegen. Diese sind Schaluppen

  1. Hommaire de Hell IV. 100.
  2. An dem Abhang der Felsen ist das Wasser tief genug für den schwachen Tiefgang der wodurch man eine Art enges Fahrwasser erhält. Ganz zur Seite des Hafens steigt das zu einer Höhe von 150 Meter. Inmitten des felsigen Hafendammes sprudelt eine Quelle von süßem Wasser.
Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/202&oldid=- (Version vom 1.8.2018)