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Dreizehntes Kapitel.
Wan: Die Gärten. — Die Menschen. — Sonstiges.
Die Gärten von Wan; ihre Straßen; ihre Bewohner. Die Mission der Dominikaner. Pater Rhetorius; Pater Duplan. Gründung der Mission; die Schwierigkeiten, Verfolgungen. Die amerikanische Mission; Dr. Reynolds. Beschäftigung in unseren unfreiwilligen Mußestunden. Die Alt-Türken und die junge Türkei. Die Beamten von Wan und ihr Charakter; die Angelegenheit der Nestorianer vom Zab; die armenische Verschwörung; der Tabur Agassi: eine starke gerichtliche Phantasie; Luigi d’Amato; der Photograph Patedschan. Wichtigkeit der Konsuln; die russische und die englische Politik. Munir Pascha. Die Armenier von Wan und ihre Sitten.


Kaum waren wir in Wan angelangt, als wir, wie bereits erzählt, uns im Kampfe mit den unglaublichsten Schwierigkeiten befanden.

Da alle diese Hindernisse Schlag auf Schlag einander folgten und sich mit einer unerbittlichen Logik zu einem Ganzen verketteten, wodurch uns der beste Teil unserer Zeit verloren ging und vorläufig alles Andere in den Hintergrund gedrängt wurde, so glaubte ich die Erzählung dieser Schwierigkeiten in ein besonderes Kapitel zusammenfassen und der Beschreibung des Landes vorausschicken zu müssen. Auf diese Weise wurde die Beschreibung der Gegend, die allerdings etwas später auftritt, nicht unnötig ausgedehnt, und die Einheit in der Beschreibung blieb gewahrt. Wir beginnen also wieder mit dem 7. Oktober, wo wir in Wan anlangten.

Der Reisende, der von Baschkala her in Wan eintritt, kommt durch den Teil Wans, der „die Gärten“ heißt.

Beinahe alle orientalischen Städte, die wir besucht haben, sind durch die sie umgebenden Wälle eingeengt. Mögen die Wälle auch allmählich dem nagenden Zahn der Zeit zum Opfer fallen, ihre Ruinen bilden aber noch eine geschätzte Barriere, die selbst von den Briganten bei ihren Raubzügen gewöhnlich nicht überschritten wird. Im Schutze seiner Wälle hat der Bürger keine weitere Belästigungen zu fürchten als die der Regierung und ihrer Beamten, einer Bande freilich, die oft die Abwesenheit der Briganten bedauerlich erscheinen läßt.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)