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In kurzer Zeit war der Salon wieder hell, die Stimmung irgendwie hergestellt.

„Und jetzt spielen wir eine Partie Tarock, um ums zu erholen,“ rief Swoyschin, an den Spieltisch herantretend, der schon vor dem Souper herausgerückt worden war; ein Spieltisch eigentümlicher Konstruktion, altmodisch und bequem, ganz mit grünem Tuch überzogen, in jeder seiner vier Ecken war ein Leuchter eingeschraubt.

Sie spielten eine Partie nach der andern, Swoyschin mit rasendem Glück.

War es Verstellung, die an Heldenmut grenzte, war es einfach die Elasticität einer im Grunde genommen leichtsinnigen Natur, nach einer halben Stunde merkte man ihm nichts mehr an. Als er zum Schluß noch einen „Pagat ultimo“ angesagt und mit Glanz gewonnen hatte, legte man die Karten nieder.

Gegen elf Uhr wurden noch ein paar einfache Erfrischungen gereicht. Der gute Bordeaux versetzte die Freunde in eine muntere Stimmung. Swoyschin machte einen durchaus vergnügten Eindruck.

Dann wurde noch mit großer Gewissenhaftigkeit abgerechnet. Man verabredete ein gemeinschaftliches Frühstück und trennte sich lustig, wie sich Menschen trennen, die sich auf den Morgen freuen.

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/311&oldid=- (Version vom 1.8.2018)