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immer Hand in Hand mit unsern Interessen,“ entgegnete Swoyschin. „Die Herrschaften, auf denen niemand wohnt, liegen ohnehin im argen, auf denen genießt die Bevölkerung immer nur die Nachteile und nichts von den ausgleichenden Lichtseiten des Systems, das ausgedehnten Länderbesitz in einer Hand vereinigt. Solche Herrschaften sind immer Stiefkinder; ich war entsetzt über das Elend, was ich heute vorfand, es wär’ wirklich eine Schande, da nicht ordentlich nach dem Rechten zu sehen. Vor allem muß man trachten, einer Typhusepidemie vorzubeugen.“

„Also willst du dich länger hier aufhalten?“ fragte Bärenburg.

„Vorläufig nicht. Ich werde ab und zu nachschauen kommen.“

„Annie ist nicht mit?“

„Annie! Ich bitte euch, in ihrem Zustand! Ich kann mir ohnehin die Sorgen nicht aus dem Kopf schlagen, obzwar sie kerngesund ist, tausendmal unberufen, und der Doktor mich auslacht.“

„Ah, ein freudiges Ereignis!“ schmunzelte der Feldmarschalllieutenant.

„Steht in allernächster Aussicht,“ erklärte der junge Ehemann, „und nicht wahr, Excellenz, wenn’s ein Bub’ ist, so übernehmen Sie die Patenschaft, wir rechnen auf Sie bei der Taufe.“

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/301&oldid=- (Version vom 1.8.2018)