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haben, um sich mit dem Gedanken an die Zukunft zu quälen.

Und überall zwischen den Leuten erblickten die beiden ehemaligen Kavalleristen Dragoner mit roten Hosen und roten, breiten, fröhlichen Gesichtern.

Es waren stramme Burschen[WS 1], der Feldmarschalllieutenant freute sich an ihnen und ärgerte sich dann plötzlich darüber, daß sie in ihm nicht sofort den ehemaligen Reiterobersten und Vater gerade dieses Regiments erkannten, daß sie ihn vorüberziehen ließen wie jeden andern in Zivil gekleideten Reisenden, ohne ihn weiter zu beachten, ohne die Hände an die rote Mütze zu legen. Er teilte seine Gefühle Bärenburg mit, und Bärenburg bekannte sich zu ganz parallel laufenden Schwächen.

Der stechende, aber gesunde Geruch eines reinlich gehaltenen Pferdestalls wehte ihnen aus einem schwarz und gelb angestrichenen Thor entgegen, von dem der eine Flügel offen stand. Es war das Thor des Stalls, in dem die Pferde des zweiten Zuges untergebracht waren.

Es riß sie ordentlich hinein, nur der Gedanke, daß sie ihren zudringlichen Besuch erst durch ein langes und breites würden erklären müssen, bewog sie, vorüberzugehen. Aber die glänzenden, gutgestriegelten Pferdekruppen tanzten dem Feldmarschalllieutenant noch lange vor den Augen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Bursche
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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/298&oldid=- (Version vom 1.8.2018)