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Und mit einer Gebärde wahnsinniger Zärtlichkeit schlang sie plötzlich beide Arme um seinen Hals, und seinen Kopf an ihre Brust haltend, murmelte sie in sein Haar hinein: „Mein, mein, mein!“

Wieder richtete Emma die Augen auf sie. Sie waren nicht mehr kalt und bannend wie sonst, sondern unruhig und gequält.

Gina ließ den Bräutigam los, aber sie machte eine Bewegung nach der Schwester zu, als wolle sie dieser an die Kehle springen.

Die Schwester saß von neuem ruhig da, als wüßte sie von nichts, und fuhr fort, regelmäßig den Faden zu ziehen.

„Bist du nicht stolz darauf, ein Geschöpf durch einen Blick, ein Lächeln, eine Berührung so glücklich machen zu können, wie du mich machst?“

„Gewiß, Gina, gewiß.“ Er murmelte es müde, ohne Betonung, wie eine auswendig gelernte Lektion.

„Hast du dir’s schon überlegt, wohin wir unsre Hochzeitsreise machen werden?“ fragte sie.

„Nein.“

„Aber ich habe mir alles ausgedacht,“ murmelte Gina, „wir wollen hinunterreisen in das alte Schloß, wo ich geboren bin. Zwischen grauen Olivenwäldern liegt es auf einem Felsen, von dem aus man ins Meer hinuntersieht. Die Rosen blühen das ganze Jahr, bis in die Kronen der immergrünen Steineichen

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)