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und streute sie dem alten Herrn vor die Füße. Annie bückte sich nach einem der dürren Blätter.

„Du, Annie, Schwarzblattl –“ begann der alte Graf. Da, ein Rascheln von seidengefütterten Frauenkleidern, ein Duft von betäubenden exotischen Parfüms, in den sich der Dampf einer starken Cigarre mischte: auf die altertümliche Terrasse war eine außerordentlich moderne Erscheinung getreten, eine Frau von nahezu fünfzig Jahren, noch immer schön, in einem koketten Morgenanzug, eine brennende Cigarre in der einen, den soeben mit der Post angelangten Brief in der andern Hand.

„Sehr interessante Nachrichten!“ rief sie, indem sie gleich darauf die Cigarre an die Lippen setzte und ein paar kräftige Züge that. Der Rauch, den sie langsam genießend zwischen den vollen Lippen entschlüpfen ließ, schwebte in bläulichen Gewinden durch die feuchte Septemberluft.

„Was für Nachrichten?“ fragte mißmutig der Graf. „Nachrichten, die uns unserem Ziel näher bringen?“

„Was nennst du unser Ziel?“ fragte die Gräfin.

„Einen Ausweg aus unsern ewigen Geldverlegenheiten,“ erwiderte der Gatte.

„Darum handelt sich’s ja gerade,“ erwiderte die Gräfin. „Da lies, Annie, lies dem Onkel vor, der Brief ist von der Rosin’ Ronitz, sie schreibt über Zdenko.“

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/241&oldid=- (Version vom 1.8.2018)