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mußt du gewinnen. Prosit! bin in der zweiten Instanz durchgefallen, ’s gibt keine Gerechtigkeit in Österreich. Aber einen letzten Versuch hab’ ich gemacht, ich kämpfe weiter bis zum Schluß, und wenn ich den letzten Heller daran setzen sollte. Lieber verhungern als nachgeben. Kommt da nicht die Post?“

Über die statuenbesetzte Brücke trabte auf einem lahmen Fuchs ein alter Mann, der eine lederne Tasche umgeschnallt hatte. Es war der ehemalige Stallmeister, der das ehemalige Lieblingspferd des Grafen dazu benutzte, alle Tage den Posteinlauf aus dem nächsten Städtchen zu holen.

Annie ging ihm entgegen und nahm ihm die Tasche ab. Der Stallmeister machte einen tiefen Diener und wandte sein Pferd den Stallungen zu, die am Anfang des Parks unweit dem Häuschen des Thorwarts gelegen waren.

Eifrig sortierte Annie die Briefschaften und kontrollierte die Recepisse, was ihres täglichen Amtes war. Eine kleine Enttäuschungsfalte zeichnete sich auf ihrer weißen Stirn. Den Brief, den sie seit vielen Wochen erwartete, den suchte sie in der Posttasche vergeblich. Warum hatten seine letzten Briefe so müde geklungen? Kein herzliches Wort mehr darin, der dürrste Bericht. Und warum schrieb er jetzt gar nicht mehr?

Der Posteinlauf für den alten Herrn war auch

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/238&oldid=- (Version vom 1.8.2018)