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„Wenn Sei mir versprechen, dem Grafen Swoyschin nichts davon zu verraten. Übrigens, hol’s der Teufel – ich bitte um Verzeihung, Herr Oberst – ich wollte sagen, ’s ist auch kein Schade, wenn die Verlobung auseinandergeht,“ meinte der Doktor, der offenbar darauf brannte, seine Weisheit auszukramen.

„Nur los!“ munterte ihn der Offizier auf, und der Doktor begann seinen Bericht.

„Wenn sie bei Vollmondnächten nicht zur rechten Zeit in den magnetischen Schlaf versetzt wird, in dem sich ihre Kräfte erneuern, so verfällt sie plötzlich, sobald es Mitternacht schlägt. Ihr Gesicht erhält das Aussehen einer Leiche, ihr Körper wird starr und kalt und ganz übergossen von eiskaltem Schweiß. Um das vierzehnte Lebensjahr herum sollen sich die Zustände zum erstenmal bei ihr eingestellt haben. Die Schwester trachtet, die Sache geheimzuhalten; selbst die Gräfin Zell wurde nur in den interessanten, ästhetischen Teil der Abnormitäten ihrer Nichte, die übrigens ihre Stiefnichte ist, eingeweiht. Aber ich bitte Sie, wie können Sie etwas derartiges vor einer Kammerjungfer geheimhalten! Die Kammerjungfer schwört Verschwiegenheit und plaudert alles aus an den ersten Mann, in den sie sich verliebt hat. Die Kammerjungfer der Ginoris hat sich in den Apotheker verliebt. Die sonderbaren Mittel, die selbige Zofe sich manches Mal bei ihm abholte, hatten ihn

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)