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machen, sie werden ihrer Wege ziehen, und wir fangen alle ein neues Leben an.“

So die Berechnung des Obersten.

Während sich Swoyschins Diener mit den Reisenecessaire beschäftigte, saß Zdenko mit seinem Vorgesetzten in dem Rauchzimmer des letzteren und stärkte sich für die Reise mit einer Tasse Thee.

Da trat der Diener herein und meldete, daß jemand den Herrn Grafen Swoyschin zu sprechen wünsche.

„Wer ist’s?“ fragte zusammenfahrend Zdenko.

„Ich weiß nicht,“ erwiderte der Diener. „Es ist eine Dame, und sie ist verschleiert.“

Swoyschin fuhr mit einer Verwünschung halb aus seinem Sessel heraus, dann die Faust ballend, rief er: „Sagen Sie ihr, ich empfange keine verschleierten Damen, die ihren Namen nicht nennen wollen.“

In dem Moment öffnete sich die Thür. „Ich bin’s,“ murmelte eine gedämpfte Stimme, und eine schmale, aber ziemlich große Hand in einem dunklen Handschuh streckte Swoyschin durch die halb geöffnete Thür einen Zettel zu, ohne daß die Person, der die Hand gehörte, sichtbar geworden wäre.

In aller Eile öffnete Swoyschin den Zettel. Kaum daß er ihn gelesen hatte, reichte er ihn dem Obersten, worauf er sofort verschwand.

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/199&oldid=- (Version vom 1.8.2018)