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Eine zweite Gestalt war in den Kirchhof getreten, – Emma! Sie ging gerade auf das Grab zu. Ein kurzer, heftiger Widerstand, ein Kampf zwischen den beiden Schwestern, dann trug Emma die Jüngere wie ein Kind auf den Armen hinweg. Der Kirchhof war leer.

Die beiden Männer sahen einander an, als ob sie nachträglich an ihren Sinnen hätten zweifeln wollen. Aber die Pferde zitterten und bäumten sich unter ihnen, gebärdeten sich wie in Todesangst. Offenbar hatte sich der unheimliche Eindruck ihnen mitgeteilt. Schweigsam ritten sie nach Hause.

Zweimal unterwegs sprach der Oberst Swoyschin an, dieser hörte nicht, er machte den Eindruck, vollkommen betäubt zu sein. Es muß etwas geschehen, um ihn auf andre Gedanken zu bringen, sagte sich der Oberst, sonst geht der arme Teufel zu Grunde. Er hat ja unrecht gehabt, aber er ist fürchterlich gestraft.



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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/184&oldid=- (Version vom 1.8.2018)