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dauert, ihre Seele, vom Körper getrennt, frei herumspaziert.“

„Wer hat dir den Bären aufgebunden?“ fragte Swoyschin.

„Die Gräfin Zell selbst,“ erklärte Bärenburg mit einem gewissen Stolze. „Wie es scheint, hat’s die schöne Gina voriges Jahr als Geisterseherin in Rom bis zu einer Lokalberühmtheit gebracht. Die Gräfin bedauerte sehr, daß sie Gina noch nie während eines Anfalls beobachten konnte.“

„Die Eitelkeit spielt bei hysterischen Zuständen immer eine aufreizende Rolle. Es wäre besser für das Mädel, wenn man ihre Zustände ignorieren würde,“ bemerkte der Oberst.

Und der dicke Major von Falb sagte: „Heiraten soll sie, dann hört der ganze Schwindel auf!“ und er schob drei von den belegten Butterbrötchen, die der Oberst zur Erfrischung der Herren hatte vorbereiten lassen, auf einmal in seinen großen Mund. Der Major kurierte alle weiblichen Verkehrtheiten immer mit dem Heiraten.

„Schau, daß du ihre Eroberung machst, Zdenko!“ rief Bärenburg lustig. „Ganz dein Fall – bildhübsch, und soll mordmäßig viel Schotter haben.“

„Danke bestens,“ erklärte Swoyschin mit einer lustig abwehrenden Handbewegung, und dabei trat ein sehr sympathisches Lächeln auf seinen Mund, ein

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/098&oldid=- (Version vom 1.8.2018)