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fixierte, und die gebildete Gattin des Schuldirektors.

Da erschien die Doktorin für einmal ohne ihre beiden Buben, aber mit dem traurigen, gebrochenen Blick in den Augen, den Swoyschin so gut kannte.

Auch die andern Offiziere kannten diesen Blick, besonders der Oberst. Ihm war sehr leid um die junge Frau. Er trat bis knapp an den Rand des Teiches, um sie zu begrüßen. „Sie schleifen heuer gar nicht, gnädige Frau,“ bemerkte er, „und sind doch, so gut ich mich erinnere, eine eminente Eiskünstlerin.“

„Ich hatte diesen Winter keine Zeit, ich mußte doch die Übersiedelung vorbereiten,“ murmelte sie schüchtern mit ihrer weichen, umflorten Stimme und ihrem fremdartigen polnischen Accent.

„Wie es scheint, werden Sie uns bald verlassen,“ bemerkte der Oberst.

„Ja, sehr bald.“

„Wann gedenken Sie abzureisen?“

„Morgen. Wenn die große Kälte nicht gewesen wäre, wär’ ich früher fort, – ich wollte das warme Wetter abwarten,“ erwiderte sie, immer in ihrer hastigen, eingeschüchterten Art.

„Nun, das warme Wetter scheint sich ernstlich eingestellt zu haben,“ mischte sich Bärenburg ins Gespräch, – offenbar drängte es auch ihn, ein letztes

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/077&oldid=- (Version vom 1.8.2018)