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gegenüber müde geworden sei. Aber die Freundlichkeit, die er der armen, unansehnlichen Doktorin bewiesen, reizten natürlich die Eitelkeit der schönen und vielbewunderten Frau auf das äußerste.

Swoyschin wußte, daß er bei dem Fest, zu dem er natürlich mit dem ganzen Offizierscorps geladen worden war, einiges von ihr zu bestehen haben würde. Dennoch hielt er sich nicht für berechtigt, sich fernzuhalten, besonders da es in Breznitz, wo jeder von dem Thun und Lassen der Kameraden wußte, schwer gewesen wäre, einen triftigen Vorwand dafür zu erfinden.

So erschien er denn mit den andern bei der Märzfeldschen Soiree, wo er aber dann der Hausfrau gegenüber die äußerste Zurückhaltung bewies.

Nach dem obligaten Diener, den er ihr pflichtschuldigst hatte machen müssen, bekümmerte er sich nicht weiter um sie, sondern plauderte fast ausschließlich mit ein paar schüchternen Freiwilligen, denen er gutmütig das Selbstgefühl zurückzufinden half, das ihnen in dieser glänzenden Umgebung verloren gegangen war.

Frau von Märzfeld kokettierte indessen auf Leben und Tod mit Bärenburg, der sich jederzeit bereit zeigte, einer hübschen Frau alle Huldigungen zu bieten, die sie von ihm verlangte. Da er es sehr dick hinter den Ohren hatte, wußte er ganz genau, weshalb sie sich ihm eigentlich an den Kopf warf, und humoristisch

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/034&oldid=- (Version vom 1.8.2018)