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„Hast Recht!“ rief Johannes, „drum laßt uns diese guten Geister warnen, damit ihnen kein Unheil widerfahre.“ „Ja, ja! warnen wollen wir sie!“ riefen Alle einstimmig. Was man beschlossen hatte, geschah, die Däumlinge horchten, und befolgten den Wink.

Am andern Tag stand Peter schon früh im Gehöfte und freute sich der Thätigkeit seines Gesindes, das für heute nicht auf die Hilfe seiner Wohlthäter rechnen konnte.

„Nun – knurrte er, als die Mittagsglocke ertönte und Ruhe von der Arbeit verkündete – es geht ja heut ganz ohne Geisterhilfe.“ Indem er aber über die Stallschwelle schritt, entwand sich unter derselben eine dergleichen kleine Kreatur, welche die Morgenruhe am längsten gepflegt hatte. – Es war dieses der ämsigste und drolligste der Gnomen, daher auch die Knechte, um ihn auszuzeichnen, ihm ein rothes Käppchen hatten machen lassen.

„Halt!“ ertönte der Schreckensruf der Stallpräfekten, „halt! schont unsern Liebling.“ Da horchte Peter auf, sah nieder, stieß das gute Geschöpf verächtlich mit dem Fuße fort und zürnte: „Abermals ein neues Insekt, vermuthlich aus Spanien, woher so nichts Gescheutes als Fliegen, Pfeffer und Moden kommt!“ „Schone meiner!“ erinnerte das Männchen; „ich will dir’s wohl vergelten!“ „Ach, was hier, was da!“ polterte Peter, „wer ein rothes Käppchen trägt, ist verdächtig, denn unter so einem Dache wohnt nichts Gutes!“ und so zerquetschte der Barbar es fühllos durch einen Fußtritt.

Von diesem Augenblicke an blieben die Däumlinge aus; das Gesinde, verwöhnt durch ihre Güte, betrieb