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bezeichneten Ort, sahe mit seinen Augen die Truhe und die auf selbiger stehende Schatulle, auf welcher sich ein zusammengerolltes Pergamentblatt befand, das er wegzunehmen befahl. Es enthielt mit großer Schrift die Worte: „Wer dieses Kistchen öffnet, dem kostet es seinen erstgebornen, und wer sich dieser Lade bemächtiget, seinen zweiten Sohn.“ Der Graf, welcher nur zwei Söhne hatte, die er gleichartig liebte, erschrak heftig, ließ die Grube wiederum verschütten und der Schatz blieb ungehoben.


XCIV. Der Teufel, als Kleidermachermeister.

Auf den bereits angeführten königshainer Bergen befindet sich auch der Hochstein, auf welchem Se. satanische Majestät einstmals seine auf vielen Reisen beschädigten Kleidungsstücke – er mußte wahrscheinlich nicht bei Kasse seyn, oder wollte, wie viele vornehme Herren, unerkannt reisen – ausbesserte.

Vor 1807 sahe man noch die Vertiefung, welche sein hoher, glühender Hintere dem Steine eingebrannt, so wie die Löcher, wo Bügeleisen, Scheere, Elle, Zwirnknaul und andres Schneiderhandwerkszeug gelegen hatte. Diese Löcher wurden im gedachten Jahre bei Aufrichtung von Stangen für Landvermessungen unkenntlich gemacht.


XCV. Der Kochjunge.

Hielten einmal – die Zeit wenn? ist durch die Zeit selbst verloren gegangen – auf dem Schlosse Ortenburg zu Budissin die Großen und Mächtigen der Provinz ein