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warzigem Gesichte und mächtigem Höcker auf dem Rücken, an einer Krücke umher, kriecht in Keller und Scheuren, – da, wo sie weilt, melken Kühe und Ziegen Blut, ergiebt sich keine Butter, verdirbt der Käse, schlickert die Milch, bekommen die Schaafe Pocken, Hunde Raude, der Wurm kommt ins Korn, das Gespinnste wird von Mäusen zerfressen; kurz, es waltet Unfall, wohin ihr Auge blickt und ihr Fuß tritt. Erblickt sie ein Kind unterm Jahre, so beschreit sie es, und es bekommt Friesel, Ausschlag, geschwollenen Leib u. dgl. Die Wenden nennen es: das böse Weib. Kräftige und furchtlose Männer dieser Nation haben schon mehreremale, wenn sie es gewahrten, ihre Fäuste gegen selbiges in Bewegung setzen wollen, allein es ist mit einem schallenden Gelächter vor ihren Augen verschwunden und die Frevler sind erkrankt.


LXXX. Des Teufels Ruhebank.

Müßiggang, aller Laster Anfang
und des Teufels Ruhebank,

sagten unsre biedre Alten in eben nicht klassischem Reim, um die liebe Jugend zur Thätigkeit und Arbeit zu ermuntern. Der Sage nach ist mir ein Ort bekannt, wo er seiner Ruhe gepflegt hat.

Als der Teufel nämlich noch auf der Erde herumpilgerte, hatte er oft aus Müßiggang – gleich so manchem Erdensohne – Langeweile, und da kam er auf einem seiner Spaziergänge einst, an einem schwülen Sommertage, welcher gegen Abend Gewitter verkündete, in die Gegend von Arnsdorf, wo ihm, dem Ermüdeten, in dem daselbst