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wenige des Schwertes Schärfe verschont hatte, überwältigte und das Felsennest zerstörte. Im Jahre 1369 wurde ein Cölestinerkloster daselbst errichtet, welches im Jahre 1568 wiederum einging.

Leicht läßt es sich denken, daß so viele Besitzer dieses Orts, welche vom Raube lebten, so wie angeblich auch die Klosterbrüder, nicht unbedeutende Schätze anhäuften, sie – um im Fall der Noth davon Gebrauch zu machen – in der Erde verbargen, wo sie, da ihre Besitzer entweder starben, oder nicht Gelegenheit hatten sie an’s Tageslicht zu bringen, noch bis heutigen Tages liegen und da es größtentheils unrechtmäßig erworbenes Guth ist, von bösen Geistern bewacht werden, also nicht anders, als durch kräftige Bannformeln ihren Klauen entrissen werden können; schon mehrere Versuche hat man, um sich ihrer zu bemächtigen, gewagt, allein Alles vergebens, indem noch nicht der Geweihte gekommen ist.

Die Bewohner dieser, so wie der Umgegend, erzählen wundervolle Geschichten von dem, was sie erlebt, erzählen gehört, oder selbst gesehen haben. Denn, da ertönt z. B. oft ein grauenvolles Heulen, Stöhnen und klägliches Gewinsel in der Luft, bald dröhnt es an den Ruinen des Burgthurms mit mächtigen Schlägen, Waffengeklirr wird vernehmbar und Geschrei, wie von Kämpfenden läßt sich mit gemischten Trompetenschall und wildem Pferdegewieher hören. Ein andermal erblickt man leuchtende Flämmchen, welche den ihnen Folgenden in Abgründe leiten, wo er beschädigt hinabstürzt, oder – wenn es glücklich geht –