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von ganz Griechenland schien und wandte sich von da nach Delphos, um den Tempel des Apollo zu plündern. Da er aber, um seinem tapfern Heere eine Erholung zu gönnen, den Sturm einige Tage verzog, so gewannen die Delphier wieder Muth und Vertrauen, zumal da ihnen ihre Priester unaufhörlich verkündeten: der Gott werde seine geheiligte Wohnung nicht in die Hände der Barbaren kommen lassen. Ein Zufall schien auch wirklich diese Vorhersagung zu bestätigen; denn als Brennus den Angriff unternahm, entstand ein furchtbares Hochgewitter, Blitze durchzuckten die Luft, die Erde bebte, Felsen wurden gespalten, und die Trümmer derselben sollen sogar in die Reihen der Tektosagen geschleudert worden seyn. Diesen Augenblick benutzten die Diener des Tempels und die Pythen, mit aufgelösten Haaren und in Feyergewändern stürzten sie unter die kämpfenden Griechen, welche schon zu wanken anfingen und riefen: Der Gott ist im Tempel erschienen, seine Hand schleudert die Blitze, und seinem Fußtritt erbebt die Erde. Diese Worte entzündeten in allem Volk eine unendliche Begeisterung; wie Rasende stürzten sie unter die Feinde, welche nun bald zu weichen anfingen.)