Johann Gottfried Pahl: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel | |
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Diese Herren haben auch so wenig Sinn für Schönheit und Eleganz, als der Fisch für’s Harfenspiel. Wer sollte doch wohl dem Adel feind seyn können, wenn er nur einmal nach Stuttgardt hineinkommt, und da die schönen Herren und Frauen und Fraeulein am Hofe ihr Wesen treiben sieht, geschmükt mit Sternen und Ordensbaendern, mit hohen Frisuren und goldgestikten Kleidern, – wenn er sieht, wie sie da so holdselig mit einander reden, und sich so künstlich verbeugen, wie sie unserm gnaedigen Landesvater die Haende unter den Schooß legen, wie sie sich beym Kommen und Gehen so inniglich herzen und küssen, wie die adelichen Officiere ganz friedlich mit Chapeaupas-Hüten und in seidnen Strümpfen auf der Planie herum spazieren, wie sie französisch mit einander parliren wie unser einer deutsch, wie ihre Kutschen einherrasseln, und Laufer, und Vorreuter, und brennende Fackeln voraus, wie
Johann Gottfried Pahl: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel. o. V., Waldangelloch und Leipzig 1797, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vernunft-_und_schriftmaessiges_Schutz-_Trutz-_und_Vertheidigungs-Libell.djvu/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)