Johann Gottfried Pahl: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel | |
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verdringen durch ihr Beyspiel die alte Rauigkeit der Sitten, die man sonst unschicklich genug alte Redlichkeit genannt hat; sie halten den Pöbel im Zaum, daß er bescheiden und demüthig bleibe; sie gründeten den Geist der Kühnheit und der Tapferkeit, der unser Militär, wie besonders die Ereignisse von Kehl bezeugen, vor allen übrigen deutschen Truppen auszeichnet; durch ihre Vorsorge wimmeln unsere Gebürge von Hirschen, unsre Wälder von Wildschweinen, und unsre Getraidfelder von Haasen; sie bestimmen die Wahl der Stücke für unser Schauspiel mit einem Geschmack, als wären sie alle bey Lessing in die Schule gegangen; von ihnen lernen unsre Mädchen Galanterie und Gefälligkeit; sie geben dem Handelsstande Gelegenheit zu profitabeln Wechselgeschäften; durch sie nähren sich unsre Trödler, unsre Geldnegocianten, und unsere Makerau’s; bey ihnen bringt der Capitalist sein Geld zu den höchsten
Johann Gottfried Pahl: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel. o. V., Waldangelloch und Leipzig 1797, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vernunft-_und_schriftmaessiges_Schutz-_Trutz-_und_Vertheidigungs-Libell.djvu/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)