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sie durch cabalistische Zauberkunst aus dem Grabe zu beschwören wissen; nur sind sie manchmal übel dran mit der beschworenen Schönen, die den großen Fehler hat, daß sie, wo sie sich einmal hingesetzt, gar zu lange sitzen bleibt. Man kann sie nicht los werden.

     Ich habe bereits angedeutet, daß irgend ein Interesse der jüdischen Geschichte immer letzter Grund und Antrieb war bei den gelehrten Arbeiten des seligen Marcus: in wie weit dergleichen auch bei seinen abyssinischen Studien der Fall war, und wie auch diese ihn ganz frühzeitig in Anspruch genommen, ergiebt sich unabweisbar aus einem Artikel, den er schon damals zu Berlin in der „Zeitschrift für Cultur und Wissenschaft des Judenthums“ abdrucken ließ. Er behandelte nämlich die Beschneidung bei den Abyssinierinnen. Wie herzlich lachte der verstorbene Gans, als er mir in jenem Aufsatze die Stelle zeigte, wo der Verfasser den Wunsch aussprach, es möchte jemand diesen Gegenstand bearbeiten, der demselben besser gewachsen sei.

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Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_300.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)