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     Ohnmächtige Flüche! Dein schlimmster Fluch
Wird keine Fliege tödten.

15
Ertrage die Schickung, und versuch’

Gelinde zu flennen, zu beten.




3.


     Wie langsam kriechet sie dahin,
Die Zeit, die schauderhafte Schnecke!
Ich aber, ganz bewegunglos
Blieb ich hier auf demselben Flecke.

5
     In meine dunkle Zelle dringt

Kein Sonnenstrahl, kein Hoffnungsschimmer;
Ich weiß, nur mit der Kirchhofsgruft
Vertausch’ ich dies fatale Zimmer.

     Vielleicht bin ich gestorben längst;

10
Es sind vielleicht nur Spukgestalten

Die Phantasieen, die des Nachts
Im Hirn den bunten Umzug halten.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)