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welche des Nachts aus dem grossen Hügel herauskommt, auf ihnen mit ihren Kleinen ihr Wesen treibt.

Mukwar.     

Die Fika.
1.

Die Fika fand einmal eine Pfeife. Als ihr ein Wirth Tabak gegeben, rauchte sie fortan. Nachdem ihr Tabak alle geworden war, gab ihr einmal ein Bauer geschnittenes Stroh. Das stopfte sie in die Pfeife; als sie einige Züge gethan hatte, sagte sie: „Der Tabak schmeckt hübsch leicht.“ Fortan rauchte sie nur noch Stroh.

Sylow.     
2.

Die Fika, welche gern rauchte, erbat sich einmal von Jemand Tabak; der gab ihr aber statt dessen Stroh. Das schmeckte ihr gut; deshalb bat sie, als dasselbe aufgeraucht war, um mehr. Diesmal erhielt sie Pulver. Sie füllte damit ihre Pfeife. Als sie nun dieselbe anzündete, blitzte das Pulver auf, die Flamme schlug ihr in die Augen und sie erblindete.

Sylow.     
3.

Die Fika ist eine Frau gewesen, welche gern Tabak geraucht hat. Sie hatte immer etwas Sonderbares an sich und deshalb mied man sie. Ihren Tod hat sie in einer der Branitzer Lachen gefunden. Fortan wagte sich Niemand mehr an die Lache, wo die Fika ertrunken war. Nun geschah es aber doch einmal, dass ein Hirt es versah und seinen Grauschimmel in der Nähe der Lache weidete. Auch er hatte früher gehört, dass es mit der Fika nicht recht richtig gewesen sei. Da er aber von ihr, seit sie gestorben war, nichts mehr vernommen hatte, so glaubte er nicht daran, sondern rief in seinem Uebermuthe: „Fika, willst Du nicht eine Pfeife Tabak rauchen?“ Es rührte sich nach diesen Worten zwar nichts in der Lache, als er sich aber nach seinem Schimmel umsah, war dieser verschwunden. Nun machte er