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ihnen völlig gleichgültig, ob der warme Süd oder der kalte Nord über die Fläche streicht. Sie verlangen Ruhe um jeden Preis und bergen sich vor der kleinsten Erhebung der Masse. Nicht die Richtung der Bewegung verscheucht sie – die Bewegung selbst ist es, die ihrer Natur zuwider ist. Warum sollte auch das Meer nicht seine Partei der absoluten Ruhe haben, in gleicher Weise, wie das Festland sie besitzt, seine Partei der Bewegungslosigkeit, welche vor jeder Zuckung des Lebens sich scheu zurückzieht in ihre Zufluchtsstätten, die ihnen Schutz vor dem Wellenschlage gestatten; seine Partei des absoluten Stillstandes, die bei jedem Säuseln ihre Angelfäden einzieht und nach dem Vorüberziehen des Lüftchens sich wieder eben so stolz an der Oberfläche spreizt, als wenn sie der Herr des ganzen Meeres wäre und dem heftigsten Sturme die Stirne bieten könnte? Eitler Wahn, der nur so lange anhält, als die Windstille dauert! Bei der ersten Bewegung bricht die alte Natur übermächtig hervor und der übermüthige Prahler verschwindet unmittelbar, um weit über sein Haupt weg die Wogen rollen zu lassen.

Eine flockige Masse von unbestimmter Form windet sich ziemlich rasch zwischen den Schwärmen kleinerer Thiere hindurch; bald scheint es eine lange Guirlande, in den zierlichsten Windungen gebogen, von schimmernden, hier und da zerstreuten Punkten glänzend, leicht und graziös, wie eine Blumenverzierung in den Logen Raphael’s; bald ein Busch von zerfaserten Marabutfedern mit rothen und gelben Knöpfchen und Spitzchen besetzt; bald eine lange Angelkette, an der von Zeit zu Zeit eine Unzahl feinerer Angelhaken hängt und die durch unsichtbare Kräfte in bestimmter Richtung durch das Wasser getrieben wird, während die Angelhaken

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Carl Vogt: Untersuchungen über Thierstaaten. Literarische Anstalt, Frankfurt am Main 1851, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Untersuchungen_%C3%BCber_Thierstaaten-Carl_Vogt-1851.djvu/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)