Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815) | |
|
Jüngling.
Ich angle nicht nach Fischen,
Ich sah in Meeresschacht,
Wohl jeder Angel allzu tief,
60
Viel königliche Pracht.
5.
Wie schreitet königlich der Leu!
Schüttelt die Mähn’ in die Lüfte.
Er ruft sein Machtgebot
Durch Wälder und Klüfte.
65
Doch werd’ ich ihn stürzenMit dem Speer in starker Hand,
Um die Schultern mir schürzen
Sein Goldgewand.
Der Aar, ein König, schwebet auf,
70
Er rauschet in Wonne,Will langen sich zur Kron’ herab
Die goldene Sonne.
Doch in den Wolken hoch
Soll ihn fahen und spießen
75
Mein geflügelter Pfeil,Daß er mir sinke zu Füßen.
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0331.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0331.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)