Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815) | |
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Der Herzog Naims von Baierland
Kam mit des Riesen Stange:
„Schaut an, was ich im Walde fand!
Wohl schwitz’ ich von dem schweren Druck;
Hei! bairisch Bier, ein guter Schluck,
Sollt’ mir gar köstlich munden!“
Graf Richard kam zu Fuß daher,
Das trug des Riesen schwere Wehr,
Den Harnisch sammt dem Schwerdte:
„Wer suchen will im wilden Tann,
Manch Waffenstück noch finden kann,
Der Graf Garin thät ferne schon
Den Schild des Riesen schwingen.
„Der hat den Schild, deß ist die Kron’,
Der wird das Kleinod bringen!“
Das Kleinod hätt’ ich gar zu gern,
Doch das ist ausgebrochen.“
Zuletzt thät man Herrn Milon sehn,
Der nach dem Schlosse lenkte,
Das Haupt er traurig senkte.
Roland ritt hinter’m Vater her
Und trug ihm seinen starken Speer
Zusammt dem festen Schilde.
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0305.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)