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solte. Gilbertus Cognatus nennets Lateinisch Pontarlum, und vermeynet / heisse so viel / als Pons prope arcem, eine Bruck nahend dem Schloß. Es ligt aber solcher in einem weiten / und offenem Felde; und ist mit guten Mauren / und Thürnen / die Ebne aber / darauff sie in der Tieffe stehet / mit 2. Bergen umbgeben. Als / nach Eroberung Briesach / Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar / in diese Graffschafft Burgund gezogen / so hat er sich Anno 1639. den 24. Januarij / auch dieser Statt mit Accord / bemächtiget; die aber nachgehends / ohne sein / deß Hertzogen / Befelch / von dem Frantzösischen Volck / in die Aschen gelegt worden / daß nicht allein ein unschätzlich Gut / sondern auch viel Menschen / jung und alt / damit verbronnen; welches Ihre Fürstl. Gn. hoch bekümmert haben solle. Sie hatte allbereit umbs Jahr 1550. drey Pfarrkirchen und ein Augustiner Kloster. Man hat gleichwol seithero / auff Vergünstigung der Besatzung zu gemeldtem Joux, an dieser Statt wieder zu bawen angefangen. Georg Engelsüß im 1. Theil Weymarischen Feldzugs / schreibet also: Anno 1639. ward in der Graffschafft Burgund der Anfang mit Eroberung deß vesten Passes Mortau gemacht; deme Ivignon, nachmals die Statt Pontarlin, jenseit deß Neuburger See gelegen / gefolget / so sie am 24. Januarii erobert / und darinn in zwölff tausend Saltzscheiben / in die Vestungen Gray, und Dole, gehörig / gefunden. Hernach haben sie sich vieler Plätz / und / unter denselben Nosoret, Moutier, Ornans, und deß vesten Schlosses Joux, so bey Pontarlin liget / bemächtiget / auff welchem letzten / wegen seiner schönen Gelegenheit / Hertzog Bernhard residiret; die Generalität aber ist zu Pontarlin gelassen worden / etc. Es haben aber die Frantzosen Pontarlin, wiewol ohne Ihr Fürstl. Gn. Befehl / in die Flamme gesteckt / etc

Pont sur Saone, Portossone, Port sus Saone, Portuzona, Portussona, ein Stättlein an der Saone, oder Arari, zwischen Chemilly, und Faverney, gelegen / so Anno 1595. die Frantzosen / und Lothringer / unter dem von Tremblecourt, eingenommen / und verwüstet haben.

Quingey, Quingium, ein sehr altes Stättlein / an der Louue, oder Lupia, zwischen Salins, und Ornans; gelegen / so im Jahr 1479. der Frantzösische General Carolus von Amboise, sampt dem auch sehr alten Stättlein Rhene, an gemeldtem Wasser / geschleifft hat; die folgends wieder etwas seyn erbawen worden. Aber Anno 1641. haben dieses Stättlein die Frantzosen abermals erobert / und außgeplündert. Ligt im Dolanischen Gebiet.

Regney, dessen Orts Gollusius gedenckt / und sagt / seye Anno 1478. von den Frantzosen / belagert / aber wegen deß gemachten Anstands / erhalten worden.

Rey, ein Schloß / so / gegen dem ende deß Herbstmonats / vom Burgundischen Gubernatorn / dem Freyherrn von Sey / belagert / aber er darvor / von dem Frantzösischen General / Graffen von Grancey, auffs Haupt / Anno 1642. geschlagen worden; wie in dem Tomo 4. Theatri Europaei, und daselbst auch dieses stehet / daß / in besagtem Jahr / die Marggraffschafft Ass sur Tille, und die Graffschafft Beaumont, im Mertzen / die Neutralität von den Frantzosen bekommen; und daß dieselbe das Schloß Melisse vergebens belagert hätten.

Rive, Riva, Riparia, ein Stättlein nahend Nozereth / wie Gilbertus Cognatus, von hinnen bürtig / pag. 56. bezeuget / so daher diesen Nahmen bekommen / dieweil es beym Gestade / oder Ripa, eines mit grossen Hechten / und andern Fischen / gar vollen Sees gelegen / und ein Bach / auff der andern Seiten / auß solchem See herauß gehet / so umb dieses Stättlein rinnet. Hat einen sehr fruchtbarn Acker / und viel Flecken herumb / in welcher Gegend

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Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_507.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)