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setzet; und saget / daß man von hinnen / durch Rochefort, Orchamps, Besançon, und Mümpelgart / nach dem Rhein / raise: und daß die Sitze der Bailliages, oder Obergerichte / als dieser Statt Dole, Gray, Montmorot, Salins, Poligny, Arbois, und S. Claude, nahend bey Dole ligen. So habe auch diese Statt von Vogteyen / Viz Graffschafften / und andern Sitzen der Justitz / Gray, Aspremont, Montmiré, Gendré, Fraisans, Rochefort, la Loie, Colone, Salins, und andere vorgedachte Plätz; über das grosse Gericht von S. Ouyande Joux, so sich gar weit erstrecke. Und dieweil Dole gleichsam wie ein halbes Theatrum, da man an dem Hügel allgemach hinauff zu steigen hat / erbawet / auch in der nähe umb sich keinen Teich / oder anders stillstehendes faules Wasser hat / so ist der Lufft auch allhie gar rein / und gesund / der die Statt vor mancherley Kranckheiten bewahret / der sonsten / wegen der grossen menge allerley Volcks / so sich allda auffhält / und von allen Orten hieher kompt / entstehen könten. Gedachter Gollusius vermeynt / daß diese Statt / zun Zeiten der Sequaner / Dittatium seye genannt worden; und das es allie vor Jahren ein stattliches Schloß gehabt / darinn die Fürsten gemeinlich Hoff gehalten / und die Stände da zusammen kommen; Jetzt aber seye kein Schloß mehr da. In ihrem Umbkreiß habe die Statt nicht so viel / als Bisanz / und Salins. Die fürnehmsten / und geradesten Gassen seyen / die von Besançon, Frippapat, Escheuannes, Greaux, und Vielmarché. Wegen der jetzigen Bevestigung auff die newe Manier / schreibet er / unter anderm / von dieser Statt also: Maintenant ceste ville est bastie, et fortifie à la moderne, avec puissans Boulevers, et ceinte d’une perpetuelle Cortine etc. et avec ce retranchée par derriere, et cavèe des profondes tranchées, fort larges, et aultes, qui neantmoins servent aux jardinages. Et de plus, en certains angles sont rejettés en dehors 7. bouleuerts qui monstrent à l’Ennemy, que sans briser testes, et crever ventre, l’on ne s’en pourroiet pas approcher. Sonsten wird Dole gerühmt / daß sie habe die schöneste Bruck / den schönesten Statt-Thurn / und den schönisten Kirchen- oder Glocken-Thurn. Hat einen grossen viereckichten Marckt / so doch etwas länger / als breit ist / und auff der seiten gegen Abend ein schönes Rahthauß / mit sampt den Gefängnüssen; und / an seinem besondern Ort / ein überauß schöne Kirch / auff das allerköstlichst / und künstlichst erbauet / und à nostre Dame, oder zu unser Frauen genant. Es ruhet darin Mercurinus à Catinaria, Käyser Carls deß Fünfften Obrister Cantzler / in einem ansehenlichen Grab / so zum theil von Alabaster / zum theil von Porphyrstein / gemacht / und umb Dole herumb außgegraben wird. Es seynd auch zu sehen die Kirchen / Clöster / und Collegia, zu S. Hieronymo, und daselbst ein stattliche Bibliothec / zu S. Francisco, zu S. Georgio, der Jesuiter / (Anno 1590. angefangen) der Capuciner / das Parlament-Hauß / die Rechen-Cammer / und anders mehr / und von privat-Gebäuen / die Palläst der Herren von Rye / Montbarré, Aubigny, und andere. Und wird die Statt / ausser deß Parlaments / absonderlich durch den Statt-Rath / darinn 20. Personen / und unter denselben der Majeur, sitzen / regieret. So viel aber die HoheSchul allda anbelangt / so hat Otto, der letzte Graff von Burgund / vom Pabst Nicolao IV. die Freyheiten einer Universität erhalten / die aber erst umbs Jahr 1423. vom Hertzog Philippo dem Gütigen / zu Burgund / und Brabant / allhie zu Dole angestellt worden / als er neue Privilegia vom Pabst Martino V. erlanget. Unter König Philippo II. in Spanien / hat sie sehr zugenommen. Hat zween Conservatores, einen im Geistlichen / nemlich den Ertzbischoff zu Bisantz / so ihr Cantzler; und den Bailly, oder Statt-Vogt allhie / welcher mit dem Rectore, was die Sachen / so ein leibliche Straff auff sich haben / in der Jurisdiction concurrit, oder participirt. Es wäret aber eines Rectoris Ampt ein Jahr. Sihe von solcher Universitet, was Gollusius lib. 2. cap. 44. seqq. weitläuffig schreibet / da er

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Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_496.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2024)