mutila, adeò respersa commentis, adeò luce indigna, etc. Sonsten was gedachtes Stättlein anbelangt / so ist solches / im Brachmonat deß 1637. Jahrs / von deß Hertzog Bernhards von Sachsen Weymar Volck / eingenommen worden / den 27. Junii Alt. Cal. und haben sich damaln viel Burgundische Stättlein und Schlösser / ergeben.
Es hat noch ein Baume, bey Arley, so eine Aptey / in diesem Lande / so zum Unterscheid deß Obern / von theils Balma, und Baume les Moines, oder des Moines genannt wird / und Anno 1640. die Neutralität von den Frantzosen erhalten hat. Anno 1644. hat der General Major Rosa / in Burgund Baume, Melisse, Fauconoy, Fouge, Volle, und S. Loup; auch das Thal Servace eingenommen. Wird aber nicht gemeldet / welches Baume es gewesen.
Bisantz / Besançon, Vesontio, Bisontium. Diese weitberühmbte Reichs-Statt / ligt in der Graffschafft Burgund / und an der Dub / welcher Fluß nicht allein fast gantz / ausser eines Orts da man nach Dole reiset / sie umbgiebet / also / daß der Statt Lager wie ein Huffeisen außsihet; sondern auch durch dieselbe rinnet / (und sie in 2. aber ungleiche Theil / deren einer schöner / als der ander / theilet.) Erstlich wird er Dub / oder le Doux, bey seinem Ursprung / nahend la Motte, auff dem Berg Jura, biß an die Gegend / so zwischen den Burgundischen Dörffern / Mandeure, und Dampierre, oder Epamanduoduro, und Damnipetra, gelegen; folgends aber daselbst / Alduabis genant / auß Ursach / dieweil ein Bächlein / so in der Landsprach Alaine, oder l’Aldua geheissen wird / auß den benachbarten Bergen / entspringt / und durch Mümpelgart laufft / an dem besagten Orth in die Dub fällt. Nach dem nun dieser Fluß schiffreich worden / so laufft er mitten durch Bisantz / und vermischet sich hernach mit der Saone, oder Arari; führet Goldsand. Es ligt die Statt Bisantz gar ordentlich / schön / und lustig; in welcher man / von unten biß oben also gemachsam auffsteiget / daß man es nicht eher mercket / biß man zu oberst auff dem Hügel ist. Man kompt der Zeit durch 5. Thor in die Statt; in der sich nicht allein gar anmuthige Spatziergänge / in den sehr saubern Gassen / und im Campo-Martio, innerhalb deß Zwingers; sondern auch fliessendes stetiges Wasser / und in den Gärten gantz bequeme schattechte Ort / befinden. Im Winter ist der Lufft allda kalt / aber im Sommer gar mild. Ist mit Bergen also umbgeben / daß sie die gesunde Wind nicht verhindern / ja vielmehr vor den ungesunden bewahren. In den Gärten seynd fruchtbare Bäum / und allerhand frembde Blumen: (hat auch Weinwachs in- und umb die Statt): Die Gebäu seyn sehr prächtig; darunter das Burgerhauß / so an dem Thor / in guldenen Buchstaben diese Wort hat: Deo et Caesari Fidelis Perpetuò: und ein wenig unterhalb / Bonis nocet, qui malis parcit: innerhalb aber / Obedientia felicitatis mater. In dem Gravellanischen Pallast sihet man so viel wunderliche seltzame Sachen / als man fast zu sehen begehren mag. Da findet man allerhand alte Werck / Bilder von Marmor und Ertz / und sonderlich vornehme Stuck auß Marmol in dem Lustgarten: Item fürtreffliche Gemählde; und ein köstlichen Schatz von alten geschriebenen Büchern / mit andern unzahlbarn Schrifften hochgelehrter Leuthe. In andern Adelichen Häusern und Pallästen / siehet man von getruckten und geschriebnen Büchern wol außstaffierte / ansehnliche Bibliothecen. Es seyn allhie 2. Ertzbischoffl. Haupt-Kirchen / zu S. Johan dem Evangelisten / und S. Stephano / beede auff dem Berg Caelio, so sehr alt seyn / und die etlich hundert Jahr umb den Vorzug mit einander gestritten haben, biß Anno 1253. der Cardinal / und deß Bäpstlichen Stuls Legat / Hugo, beeder Kirchen Canonicos, in ein corpus gebracht / also / daß sie heutigs tags für deß Ertzbischoffs Sitz gehalten / und in beeden die horae, von dieses hohen Stiffts Domherren (deren 43. ausser der Aempter
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_482.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2024)