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ist. Anno 1614. nahmen diesen Ort die Holländer ein.


Culenburg / oder Culemburg / ein Städtlein und Lehen von Geldren / aber nicht in dem Land-Gebieth / sondern an der lincken Seiten des Flusses Leck / ein Meil von Büren gelegen; so eine grosse Graffschafft / und seinen eigenen Herrn hat; wie Guicciardinus sagt. Werdenhagen part. 4. c. 3. fol. 21. nennet Culenburg ein dreyfaches Städtlein; Welches auch in den Anmerckungen zum ged. Guicciard. und noch ferners gesagt wird / daß jeder Theil seine Mauren und Gräben / wie auch das Schloß allda / habe / in welchem Graf Florentius von Culemburg / deß Florentii von Palant / Grafens zu Culemburg / den der Hertzog von Alba in die Acht erkläret / Sohn / Hoff gehalten. Es wird dieses Städtlein von deß Grafen Vogt oder Drost / 2. Burgermeistern / 7. Schöpffen / und einem Schultheiß regiert; und gehören ausser deß Städtleins / auch 4 Dörffer in diese Graffschafft.


Doesburg / an der Isel / im Hertzogthumb Geldern / allda vorzeiten der Römer Drusus den Rhein / und bemeldten Fluß zusammen geleitet. Ist in den vorigen Jahren / wider den feindlichen Uberfall / gewaltig befestiget worden. Ligt nur ein Meil von Neumegen; ein wolhabendes und Volckreiches Städtlein / so vor Jahren Drusoburgum, von seinem gedachten Erbauer Druso Nerone, solle seyn genannt worden / von welchem auch der darbey gelegene berühmte Graben / fossa Drusiana den Namen bekommen. Gehört der Zeit den vereinigten Niederländern. Siehe / was von dem gemeldtem deß Drusii Graben / auch diesen Ort / den theils Lateinisch Duysburgum, aber nicht wohl / nennen Johan. Angel. à Werdenhagen, part. 4. de Rebusp. Hanseat. cap. 2. fol. 14. seq. schreibet. Anno 1586. hat der Niederländische General / der Graff von Leicester dieses Doesburg (dahin von Zutphen Fam. Strada nur anderthalb Stund rechnet /) eingenommen.


Dotechem / Dotecum, Dotechemum, Dotecomium, an der alten Isel / die aus Westphalen kommet / und in der Graffschafft Zutphen. Es ligt dieses Städtlein / so die Spanier zu Ende deß Jahrs 1598. Jahrs eingenommen / ein Meil von Doesburg. Die Stadischen eroberten es Anno 1599. den 27. Augusti, sambt Schulenburg / wiederumb. S. den Nassauischen Lorbeerkrantz / fol. 252.


Echt / ein Geldrischer Marcktfleck / wie ein Städtlein / ein Meil von Montfort / und Neustadt / und nahend dem sehr schönen Echter-Wald / so von diesem Ort den Namen hat / gelegen.


Elburg / ein feines Hansee-Städtlein / an der Suyder See / am Ende der Velau / nit weit von Harderwick gelegen / so wol befestiget / und in die Gvierte gebaut. Die Inwohner ernehren sich mehrentheils vor der Fischerey; wiewol auch gutes Bier alda gebrauet wird. Ist vorzeiten mächtiger und reicher gewesen. Sihe VVerdenhagen. part. 4. Rerum Hanseat. cap. 4. fol. 27. a.


Erckelens / Herculanum, ein feines ummaurtes Geldrisches Städtlein / 3. oder 4. Meilen von Ruermund gelegen / und in selbiges Spanisch Quartier gehörig / wiewol die Holländer solches An. 1607. erobert und geplündert haben / Anno 1642. hielte dieser / an den Gülchischen Gräntzen gelegener Ort / mit den Hessischen Neutralität. Sihe Kerpen.


Gent / Gentia, hat zwar keine Mauren / aber Stadt-Gerechtigkeit / wie Ludovicus Guicciardinus, in Beschreibung Gelderlands / sagt. Ligt nicht weit von der Waal / oder Vahali, und nur 1. Meil von Neumegen / unter welches Quartier auch dieser Ort / und den vereinigten Niederländern / gehörig ist.


Geldern / Gelria, ein sehr veste

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Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_128.jpg&oldid=- (Version vom 22.5.2023)