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Aempter wieder gelößt / von welcher Zeit an sie bey Newburg blieben seynd. Hat / vor kurtzer Zeit / H. Pfaltzgraff Johann Friederichen / der Newburgischen Lini / gehört; nach dessen Absterben / zwar die hinderlassene Fr. Wittib / eine geborne Landgräfin auß Hessen / Darmbstatt / allhie ihren WittibSitz hätte anstellen mögen; verbliebe aber / auß Vergünstigung ihres Herrn Schwagern / H. Pfaltzgrafen Wolffgang Wilhelms etc. noch ferners zu Hilpoltstein; nach deren Todtfall aber / dieses Haideck wider Pfaltz Newburgisch / wie ich berichtet worden / werden solte; gleich wie auch das hernach folgende / vnd vorgedachte Hilpoltstein damaln allbereit gewesen; weilen hochgedachter H. Pfaltzgraff Johann Friederich keine LeibsErben hinderlassen. Es ist zwar in der An. 1649. zu Nürnberg / bey den Friedens-Executions-Tractaten / vbergebnen Verzeichnuß der noch nicht restituirten Orth / einkommen / daß in denen 3. Aembtern / Hilpoltstein / Heydeck / vnnd Allersberg / vermengte Vnderthanen vnderschiedlicher Herrschafften seyen. S. Hiltpoltstein.


Hällein / Haliola, Hallula.

Ein Saltzburgisch Stättlein 2. Meylen von der ErtzBischofflichen Hauptstatt / vnnd an der Saltza gelegen: Allda es allernächst ein stattliches Saltzsieden / vnnd viel SaltzPfannen hat / auch das Saltz / so allhie gemacht / ziemblich weit verführet wirdt. Im Jahr 1567. hat gedachtes Wasser / die Saltza / den 30. Julij allhie / an dem Saltz vnd Saltz-Pfannen / vnsäglichen Schaden gethan / wie Megiserus in der Kärndterischen Chronick / am 1499. Blat schreibet; der auch folio 1261. meldet / daß ErtzBischoff Leonhard von Keutschach / zun Zeiten deß Käysers Maximiliani I. den Weg von hier gegen Titmoning / bey dem Fluß Saltza / oder Saltzach / vff 8. Meilen weit / machen lassen. Anno 1573. hat man bey diesem Stättlein / in dem SaltzBergwerck 6300. Schuh tieff / auß einem harten Saltzszein / einen Mann / so am Leib / Haaren / Kleydern zu erkennen / vnnd neun Spannenlang gewesen / außgehawen / so etwan vor langer Zeit allda verfallen seyn mag. tomo 1. Metrop. Salisburg. fol. 35.


Hemaw.

Ein in Pfaltz Newburgisches Stättlein / in der newen oder jungen Pfaltz / 5. Meylen von Newmarckt / vnnd 3 von Regenspurg / auff dem Weg zwischen selbigen beyden Stätten gelegen. In einem geschriebenen Bericht stehet / daß Hemaw Anno 1376. vmb 12000. Gülden verkaufft worden / so Herrn Hansen von Schweinsheimb gewest seye.


Hilpoltstein.

In der ObernPfaltz / beym Vrsprung deß Wassers Rot / zwischen Rot vnnd Freyenstatt / nahendt dem Sultzgöw / gelegen. Hat vor Zeiten eygene Herrn / auß Graffen Babonis von Abensperg Nachkommen / gehabt. Jetzt besitzet dise Statt vnd Schloß / Herr Johann Friederich Pfaltzgraff bey Rhein / Hertzog in Bayern / der Fürstlichen Newburgischen Lini / Anno 1587. gebohren. Es ist auch ein Hilpoltstein bey Grevenberg / Schloß vnd Ampt / der Statt Nürenberg gehörig / so Böhmisch Lehen. Was zwischen Hochgedachtem Herrn Pfaltzgraffen / vnd dero ältistem Herrn Brudern / Herrn Pfaltzgraff Wolffgang Wilhelmen / etc. wegen Einführung der Römisch-Catholischen Religion allhie / vorgegangen; vnd was hierinn / am Käyserlichen Hoff / entscheiden worden / das findet man beym Carolo Carafa, in Germania Sacra restaurata, vnnd in den beygefügten Kays. Decretis, p. 19. seqq. et pag. 32. seq. deß Niderländischen Trucks / in 8. Man ist daher allhie; wie auch zu obgedachtem Haidegk / mit Veränderung der Religion / ausser bey Hof / fortgefahren. Siehe vnden Sultzbach; vnnd von einem andern Hilpoltstein / (so aber der Statt Nürenberg / vnnd also zum Fränckischen Craisse gehörig) den besagten vnsern Text / an angezogenem Orth.

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Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1644, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)