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Stadt Straßburg geführt / und einsmahls in einem Treffen überwunden worden / und Anno 1263. vor leyd / wie viel darfür gehalten / gestorben ist. 65. Henricus IV. Herr zu Heroltzeck / am Wasichin / oder im Elsaß / der Anno 1272. gestorben. 66. Conradus III. Herr zu Liechtenberg / Anno 1299. verschieden. Under diesem Bischoff / haben die Mannhaffte Blumenauer / so Ritterstands gewesen / Ihr Schloß / und Capell / in der Vorstadt zu Straßburg gelegen / Anno 1280. dem Teutschen Orden übergeben / da hernach ein Teutscher Herr / mit den Seinigen / seinen Sitz gehabt hat; wie dessen in unserm Text gedacht wird. 67. Fridericus, Herr zu Liechtenberg / deß vorigen Bruder. 68. (bey Andern der 66.) Johannes I. von Dirpheim / Käysers Alberti Cantzler / und Bischoff zu Aichstätt / der den Papst zum Bischoff zu Straßburg gemacht / da Er eben / als ein Käyserlicher Gesandter / bey Ihme / und den Dom-Herren allhie / zu Straßburg / über der Wahl eines Bischoffs / strittig waren. Man wil / daß Er Unehelich gebohren worden. Jac. Gretserus, de Episcop. Eychstet. saget / pag. 482. gleichwol hievon also: Johannes hic à Clemente V. ab Eychstettensi throno, ad Argentinensem vocatus, et translatus fuit. Hunc Bruschius audacius fortè; quàm verius, nobilem Helvetium, in agro Tigurino illegitimè natum, pronunciat. Deme aber sey wie da wolle / so hat Er wol Regiert / und verschafft / daß zwölff Dörffer im Bischthumb ümbmauret / und zu Städten gemacht worden seyn. Er besserte / und machte auch / wie man geschrieben findet / die Mauren ümb Moltzheim / Mutzig / Sirneck / Dachstein / Dambach / Belfeld / zum H. Creutz / und Oberkirch; und starb Anno 1328. den man hernach zu Moltzheim / in dem durch Ihn erbauten Spital begraben hat. 69. Bertholdus, oder Bechtholdus II. ein Graff von Bucheck / der Anno 1353. gestorben. VVimphelingus sagt / daß Er die Städtlein / und Schlösser / über Rhein / Offenburg / Gengenbach / und Ortenburg / mit ihrer Zugehör / auß der Hand deß Marggraffen von Baden (deme Sie vom Reich versetzt waren /) ümb 44. tausend Gülden gerissen / und mit sehr grosser seiner Mühe / auch durch Verdienst / und auß sonderbarer Käyserlichen Gnad / und Bewilligung der Chur-Fürsten / zu seiner Kirchen gebracht: Er habe das Schloß Stauffenberg starck belägert / und auff den Grund zerstört; Schlettstatt / so es mit Käyser Ludwigen gehalten / belägert / das Leberthal / und andere benachbarte Orth / auch die Weinberg / verwüstet (wiewol die Schlettstädter / nicht mit geringern Brandschaden / deß Bischoffs Städt / und Dörffer / verherget haben:) das sehr veste Schloß Hornstein biß auff den Grund zerbrochen / und geschleifft: die Dörffer Dambach / und Bers / oder Berche / ümbmauert / und zu Städten gemacht habe. Er sagt auch / daß / zu seiner Zeit / und im Jahr 1349. zu Straßburg / sechzehen tausend Menschen gestorben seyen. Man hatte einen Argwohn auff die Juden / als ob Sie die Brünn vergifftet hätten. Deßwegen dann auch allhie / bey die zwey tausend derselben / von dem Volck / sollen seyn verbrandt worden / den 13. Hornung / deß folgenden Jahrs. Denen / so sich haben tauffen lassen / ist das Leben geschenckt worden. 70. Johannes II. von Liechtenberg. Dieser kauffte zu dem Bischthumb / von seinem Vettern / Land-Graff Johansen / dem letzten / und hernach von desselben Erben / den Graffen von Oettingen / die Undere Land-Graffschafft im Elsaß. Es gehörten aber deß Jahrs 1358. viel Ort / und sonderlich Franckenheim / S. Pildt / und Wördt / und in dieselbe besagter Land-Graff im Elsaß / Johannes, ein geborner Graff von Oettingen / ist Anno 1376. gestorben / und ligt zu Buschweiler / in der Schloß-Capellen; gedachter Bischoff Johannes aber (der zuvor Hagenau / und Schlettstadt belägert hat / und zu dessen Zeit / die Engelländer / und Ihre Gehülffen / ins Elsaß gefallen seyn) starb Anno 1365. 71. Johannes III. Graff zu Ligny, und Lützelburg. 72. Lampertus von Buren (Wimphelingus sagt von Burne, oder vom Bronnen) Wilhelms von Buren / eines Ritters / Sohn / so hernach Bischoff zu Bamberg ward. 73. Fridericus II. Graff zu Blackenheim / an deß vorigen Stell / vom Pabst Anno 1375. verordnet. 74.[WS 1] Burckhardus II. ein Graff von Lützelstein. 75. VVilhelmus II. Graff zu Diest / so Anno 1439. gestorben / und / zu Moltzheim / im Spital / begraben worden. 76. Cunradus von Bußnang; zu dessen Zeit der Gecken-Krieg im Elsaß gewesen. 77. Rupertus, Pfaltz-Graff bey Rhein / der Anno 1478. verschieden / und zu Zabern begraben worden. Under diesem Bischoff hat man die Buchdruckerey erfunden; Davon vielgedachter VVimphelingus also schreibet: sub hoc Roberto nobilis Ars impressoria inventa fuit à quodam Argentinensi, licet incomplete: sed cum is Maguntiam descenderet ad alios in hac arte investiganda similiter laborantes, ductu cujusdam Johannis Genßfleisch / ex senio caeci, in domo Boni Montis Gutenberg / in qua hodiè Collegium est juristarum, ea ars completa, et consummata fuit, in laudem Germanorum sempiternam. Er sagt auch / daß im gemeldten 1478. Jahr man im Münster zu Straßburg erstlich zu Predigen angefangen / und deßwegen Magister Johannes Geyler von Käysersberg / zum ersten Prediger hieher beruffen worden sey. 78. Albertus; Pfaltz-Graff bey Rhein / So Anno 1506. gestorben / und zu Zabern begraben ligt. 79. VVilhelmus III. Graff zu Honstein / ein Thüringer / der Anno 1541. diese Welt gesegnet hat. 80. Erasmus, deß Heil. Römischen Reichs Erb-Schenck von Limpurg / der Anno 1568. gestorben. 81. (bey Etlichen der 79.) Johannes, Graff zu Manderscheid / Herr zu Blanckenheim / der Anno 1592. den 22. Aprilis / verschieden. Under diesem Bischoff waren Dom-Herren / 1. Christoff Ladißla / Graff zu Nellenburg / und Thengen / Thumb-Probst. 2. Gebhard / Druchseß von Walburg / Dom-Dechant. 3. Johann / Graff zu Reifferscheidt / Thumb-Kammerer. 4. Eberhard / Graff zu Manderscheid / Dom-Custer. 5. Eberhard

Anmerkungen (Wikisource)

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Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1647, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Alsatiae_(Merian)_133.jpg&oldid=- (Version vom 7.9.2022)