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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben

in die Seelenlehre zu führen, ob ich gleich weiß, daß solche Sachen selten haften, wenn sie nicht zur Zeit des leidenden Studirens erlernet werden, so lange sich nemlich der Probierstein, auf den im Alter alles gestrichen werden soll, noch selbst ein wenig nach den Sachen bequemt. Wenn ich sage, daß jemand durch eine Mettwurst auf eine bessere Meynung verleitet werden könne, so verbinde ich damit keinen so rohen Begrif, als ihr vielleicht denkt. Ich meyne nicht, daß ein Geruchtheilgen, das sich von der Wurst losreißt, durch einen Stoß die Seele auf andere Gedanken bringen könne. Dieses sind rohe, sündliche Ideen, die von Anfang zwar der Einbildungskraft etwas schmeicheln, aber ehe man sich es versieht, so steht man in der Mitte zwischen La Mettrien) und dem Teufel. Ein körperlicher Stoß ist noch kein geistischer Bewegungsgrund. Wenn Geruchtheile durch ihren Stoß den Gedanken hervorbringen könnten, oder der Gedanke die Bewegung wäre, so müßte umgekehrt, der Gedanke die Geruchtheilgen wieder stoßen können; mit einem Wort, man würde in

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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. , Berlin 1773, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)