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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben

muste allerdings die Verwirrung so groß werden, daß sie sich auf die andere erstreckte. Aus diesem allem gehörig zusammen genommen, erhellet nun sonnenklar, daß man bey Seelenkrankheiten die Mittel auf den Leib appliciren müsse. Ja wenn man die Alten nachschlägt, so findet man, so wie überhaupt von allen unsern leidigen Entdeckungen, schon Spuren dieser Heilart, die schon ihren blos natürlich guten Köpfen nicht entwischt ist. Die Ruthe ist nemlich schon seit jeher als das kräftigste Mittel gegen einige Krankheiten des inneren Kopfs bekannt gewesen. Freylich hat diese ihre besondere Wirksamkeit auch dem doppelten Gegensatz zu danken, der bey ihrem Gebrauche statt findet. Denn erstlich wird sie nicht blos auf den Leib, als das Entgegengesetzte der Seele, sondern auch auf einen solchen Theil des Leibes applicirt, der dem Kopf, als dem Sitze derselben, gerade entgegen gesetzt ist, zumal wenn der Mensch im natürlichen Zustand ist, und auf allen Vieren geht. Vom Irrthum abbringen heißt aber bekehren, also bekehrte man schon lange durch körperliche Mittel. Ja in dem

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Georg Christoph Lichtenberg unter Pseudonym Conrad Photorin: Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen den wahren Glauben angenommen haben. , Berlin 1773, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Timorus-Lichtenberg-1773.djvu/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)