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machen, dann hätte er doch aber, weil ich ebenfalls vorbestraft war, abgewiesen werden müssen.“

Krosta schüttelte den Kopf. „Die ganze satanische Schlauheit dieses Paares durchschauen Sie noch immer nicht, Herr Rechtsanwalt. Sobald Ihr Bruder die Familienpapiere in Besitz gehabt hätte, wäre eben Ihre „tote“ Frau wieder aufgetaucht und hätte Sie rehabilitiert, – natürlich, um dann bald wieder zu verschwinden und sich mit ihrem wahren Gatten zu vereinen. – Sie brauchen hieran nicht zu zweifeln, Herr Rechtsanwalt! Wenn Sie bedenken, was diese beiden Manschen alles an Heimtücke, Gemeinheit und Verworfenheit geleistet haben, müssen Sie mir recht geben. – Daß der Schatten auf der Glastür, den Sie zweimal sahen, klein und bucklig war, besagt ja bei der Verkleidungskunst Ihres Bruders gar nichts. – Schließlich noch der Diademdiebstahl bei der Baronin Salbing, bei dem Ihr Bruder auch nur deshalb den Verdacht auf Fräulein Kresten lenkte, weil er als „Detektiv Brooc“ sie leichter durch scheinbare Menschenfreundlichkeit zu gewinnen hoffte und gleichzeitig noch Brillanten im Werte von einer halben Million –“

Bruck machte eine unwillige Handbewegung. „Ich habe keinen Bruder mehr!“ meinte er hart. „Wir waten hier in einem Sumpf von Gemeinheit! Ich will nichts – nichts mehr wissen von alledem!“

Ulla Kresten streckte ihm die Hand hin.

„Der Sumpf liegt ja schon hinter uns. Sie sind frei, und ich – ich bin ebenfalls am Ziel! Ich habe Brooc

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)