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Alfred Friedrich Fändler. Ich habe diese Zeitung aus meiner Wohnung geholt, nachdem mir klar geworden, daß die Geschehnisse dieser Nacht mit der Fändlerschen Millionenerbschaft in Zusammenhang stehen mußten. In den Prozeßakten Bruck und den Akten Salbing-Kresten waren nämlich als Leumundzeugen je eine entfernte Verwandte Brucks und Fräulein Krestens namhaft gemacht worden, und diese beiden alten Damen hießen Fändler. So kam ich dahinter, daß Ulla Kresten und Thomas Bruck verwandt sein müßten, wenn auch sehr weitläufig, und daß das Fändlersche Testament beide etwa angehen könnte. – Nach dieser Einleitung möchte ich Sie, Fräulein Kresten, fragen, ob Sie nicht Ihren verschwundenen Bräutigam Jones Brooc mit der Erledigung Ihrer Erbschaftssache, von der uns Doktor Bruck schon vorhin auf der Herfahrt Mitteilung gemacht hat, beauftragt hatten?“

„Ja,“ nickte Ulla Kresten mit bitterem Lächeln. „Er hatte eine Vollmacht von mir. Er fuhr nach Los Angeles. Ich vertraute ihm blindlings. Erst nach seinem Verschwinden wurde ich argwöhnisch. – Diesen Argwohn habe ich Ihnen gegenüber verheimlicht, Herr Rechtsanwalt,“ wandte sie sich an Bruck. „Ich schämte mich, weil Brooc mich doch so schändlich getäuscht hat. Erst nach meiner Verwundung durch Moschler –“

„Verzeihung,“ warf Krosta ein, „Moschler und Brooc sind ein und dieselbe Person.“

„Auch das habe ich vermutet,“ erklärte Ulla Kresten leise. „Also – erst nach meiner Verwundung, Herr

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/93&oldid=- (Version vom 1.8.2018)