Seite:Thomas Bruck, der Sträfling.pdf/88

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Da lachte auch Krosta. „Wir haben mit unseren Gedanken Versteck gespielt, Herr Doktor. Wir wollten beide den Schlüssel des Geheimnisses in der Tasche behalten. Der Schlüssel heißt: –“

Und das eine Wort flüsterte er nur.


Thomas Bruck lag auf dem Diwan in „Doktor Bermuths“ Arbeitszimmer und schlief – schlief fest und traumlos, bis das Telephon auf dem Schreibtisch so anhaltend schrillte, daß er schließlich erwachte und schnell Otto Bröse weckte, der nebenan im Schlafzimmer ebenfalls ganz fest geschlummert hatte.

Bröse nahm dann die telephonische Warnung Adelens sehr ruhig entgegen und sagte nachher zu Bruck:

„Weiß der Henker, woher die Polente schon wieder Wind von der Droschken-Geschichte bekommen hat! Man muß es den Herrschaften lassen: sie sind rührig!“

Bruck saß auf dem Rand des Diwans und hob seine Beinkleider auf, die vom Stuhl geglitten waren. Dabei fiel der Schlüsselring aus der Tasche.

Bruck hob ihn auf, stutzte plötzlich

„Es fehlt ein Schlüssel!“ rief er. „Bei der Entlassung aus der Anstalt waren fünf Schlüssel an dem Ringe – wie bei meiner Einlieferung. Jetzt nur vier. Der Schlüssel zu meinem Safe bei der Deutschen Bank fehlt. Ich habe die Safemiete all die Jahre weiter gezahlt, weil in dem Safe all unsere Familienpapiere liegen, die ich –“

Bröse unterbrach ihn hastig. „Sehen Sie – dann ist

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)