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und Müller bat mich, die Urkunden mir doch zusenden zu lassen.“

Moschler-Müller hat also dieselbe Stammbaum-Manie gehabt wie Brucks Frau, die ja rechtmäßig nie seine Gattin, vielmehr die des noch immer etwas rätselhaften Sennor Franzesco Almado war, der sich auch „Hans“ nannte. Diese Manie des Paares muß einen besonderen Grund gehabt haben –“ – Er blickte seinen Vorgesetzten erwartungsvoll an. Aber Doktor Feldt blieb stumm und erwiderte den Blick nur in gleicher Weise.

Krosta hatte weitersprechen, hatte das, was er vermutete, andeuten wollen. Jetzt aber sagte er nur mit leichtem Achselzucken nach längerer Pause: „Auch dieser besondere Grund wird sich enthüllen lassen!“

Feldt nickte zerstreut und erhob sich. „Dann also nach Heklastraße 8 in Halensee. – Was haben Sie wegen des Paares im Excelsior angeordnet, Krosta?“

„Die Almados werden von drei Beamten auf Schritt und Tritt überwacht werden, Herr Doktor. Im übrigen hoffe ich, daß wir die Sache heute noch völlig erledigen.“

„Ich hoffe dasselbe.“ Feldt lachte leise auf. „Unsere Gedanken wandern meist dieselben Wege, lieber Krosta, – vielleicht auch hinsichtlich des besonderen Grundes der Stammbaum-Manie – nicht wahr?“

Alex Krosta wurde etwas verlegen und sagte zaudernd: „Es wird sich um Geld handeln –“

„Um sehr viel Geld, das aus – einer einzigen Quelle fließen sollte!“

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/87&oldid=- (Version vom 1.8.2018)